Franz Jahn (40) trat im Jahre 1957 in die Werkstätte ein und wurde 1975 Teilhaber von Heinrich Lenz


Franz Jahn


Beide setzen nun, zusammen mit idealistischen Mitarbeitern das Werk Burgschmiets fort und man darf wohl sagen, mit beachtlichem Engagement und großem kunsthandwerklichem Können.


Von den größeren Werken der letzten Jahre seien genannt: Das Welthandels-Symbol in der Kaiserstraße, Plastiken in Nürnberger Schulen und Banken, die Pinguine im Wohnstift Tiergarten, auch verschiedene Nachgüsse alter Werke, wie der zauberhafte Brunnen im Hof Albrecht-Dürer-Straße 11 und nicht zuletzt: auch sie schaffen viele Epitaphien für die alten Nürnberger Friedhöfe.


Welthandel-Plastik

Brunnen, A. Dürerstr.



In diesem Sinne gehen die Erben Daniel Burgschmiets voll Zuversicht in ihre weitere kunsthandwerkliche Zukunft.

Eine „Noris”, anziehend und jung, schmückt jetzt die Ostermayr-Passage. Ursprünglich stand sie, zusammen mit einem Merkur und einer Glücksgöttin, auf einem der drei Giebel dieses Hauses, bis sie im Flammen-Inferno des letzten Weltkrieges den Höllensturz in die Tiefe tun mußte. Der Merkur wurde völlig vernichtet, Glücksgöttin und Frau Noris wurden gerettet. Die Letztere, durch Heinrich Lenz wiederhergestellt, ist nun eine Zierde dieser Geschäftshaus-Passage.

Der Storchenbrunnen ist insofern bemerkenswert, weil er just dort errichtet wurde, wo Daniel Burgschmiet seine harte Jugend verbrachte, in Wöhrd.

Das Effeltricher Rad, symbolisch die dortige tausendjährige Linde darstellend, umschließt vier typische Szenen des Brauchtums dieser Gemeinde. Auch Gebietsreformen sind jetzt öfter der Anlaß, durch schmucke Bronzetafeln auf interessante Besonderheiten hinzuweisen.


Noris

Storchenbrunnen

Effeltricher Rad



150 Jahre Kunstgießerei Burgschmiet-Lenz sind auch ein guter Überblick über die jeweiligen Stilepochen.

Gibt sich das Denkmal „Erste Deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth, 1824” in symbolüberladenem Spätklassizismus, so ist der Geiersbrunnen darüber ein schönes Beispiel für die Neugotik. Der Jugendstil zeigt sich gekonnt in den beiden Löwengruppen vor dem Tiergarten und der „Lesende Knabe” in einer Nürnberger Schule repräsentiert gut die Moderne.


Denkmal

"Erste Deutsche Eisenbahn"

Geiersbrunnen

Löwengruppe, Nürnberg,
Tiergarten


Radetzky - Denkmal



Denkmale haben oft auch ein politisches Schicksal. „Für ewige Zeiten in Erz gegossen” und errichtet, weht sie bisweilen schon nach wenigen Jahrzehnten ein politischer Gegen-wind

vom Sockel.

Dieses Radetzky-Denkmal, von einem Kreis begeisterter Geschichtsfreunde initiiert, von Kaiser Franz Joseph I. bei Burgschmiet bestellt, mag dafür zeugen.

Fast 60 Jahre stand der legendäre Radetzky als Symbolfigur der großen k.u.k. Völkerfamilie am Kleinseitner Ring in Prag, bis er dem Umsturz zum Opfer fiel. Man holte ihn herab und von seinem Glanze blieb nur noch dieses exakt durchgebildete Erstmodell, das nun in der Werkstätte der Kunstgießerei Lenz steht - ein stummer Zeuge vergangener großer Zeiten.